Der Immobilienmarkt befindet sich derzeit in einer turbulenten Phase. Steigende Zinsen und verschärfte Kreditvergabebedingungen haben zu einer Verlangsamung des Marktes und einem Rückgang der Immobilienverkäufe geführt.
Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit haben die Banken die Anforderungen an die Kreditvergabe erhöht und verlangen einen hohen Eigenkapitalanteil von 20%. Aber selbst für Investoren mit 50% Eigenkapital ist es schwierig, Kredite zu erhalten. Da sich die Immobilienverkäufe verlangsamen, fehlt es den Bauträgern an einem stabilen Cashflow, um die Kreditkosten zu decken, was sie in eine unsichere Lage bringt.
Für Bauträger, die traditionell im Verkauf von Immobilien tätig sind, ist es schwierig, ihr Geschäft aufrechtzuerhalten. Auch die Vermietung von Immobilien ist keine tragfähige Lösung, da die steigenden Baukosten und die bescheidenen Mieteinnahmen die hohen Kreditzinsen von derzeit bis zu 6 % kaum decken. Die Bauträger befinden sich daher in einer schwierigen Situation, in der der Cashflow und die Rentabilität der Investitionen entscheidende Faktoren sind.
Vor diesem Hintergrund erweisen sich Apart-Hotels als potenzieller Rettungsanker für österreichische Immobilienentwickler und Investoren. Im Gegensatz zu traditionellen Modellen bieten Apart-Hotels eine höhere Rentabilität durch Kostenoptimierung. Darüber hinaus bevorzugen Touristen weltweit zunehmend Apart-Hotels, auch Residences genannt, aufgrund ihrer Unabhängigkeit, Flexibilität und Nachhaltigkeit.
Als Reaktion auf die dynamischen Veränderungen der globalen Reisetrends richten die Branchenführer ihren Fokus strategisch auf den lukrativen Markt der Apart-Hotels und versuchen, ihre Portfolios in diesem schnell wachsenden Sektor zu diversifizieren.
Ende 2022 hat Marriott International seine Präsenz im Bereich der Serviced Apartments mit der Einführung von Apartments by Marriott Bonvoy deutlich ausgebaut und ist derzeit in 16 Ländern vertreten, darunter auch in Europa mit Standorten in London, Brüssel, Budapest und Istanbul.
Anfang 2024 erweiterte Hilton sein Portfolio um eine neue Extended-Stay-Marke – LivSmart Studios by Hilton – und feierte damit sein Debüt in den Vereinigten Staaten.
Die Mandarin Oriental Hotel Group betreibt derzeit 11 Residenzen, unter anderem in Barcelona, London und New York, und weitere 7 befinden sich in verschiedenen Entwicklungsstadien, darunter Madrid und Wien in Europa.
Durch die Analyse globaler Trends und die Nutzung der Erkenntnisse von Branchenführern kann mit Zuversicht behauptet werden, dass der Apart-Hotel-Markt in Wien für eine beschleunigte Entwicklung positioniert ist.
Im Gegensatz zu traditionellen Hotels können Apart-Hotels kosteneffizienter sein, was es den Investoren ermöglicht, sich an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen und ihre Investitionsrendite zu maximieren. Zur Kostenoptimierung gehören geringere Ausgaben für den Bau und die Instandhaltung von Gemeinschaftsbereichen wie Rezeption, Spa, Restaurants, Konferenzräume, Lobby usw. im Vergleich zu herkömmlichen Hotels. Der Check-in und der Aufenthalt der Gäste sind in der Regel vollständig automatisiert, wodurch die Kosten für Servicepersonal gesenkt werden können. Dies führt zu einer höheren Rentabilität für die Investoren.
In Zeiten der Unsicherheit und des Wandels am österreichischen Immobilienmarkt erscheinen Apart-Hotels nicht nur als Option, sondern als strategisches Instrument für Entwickler und Investoren. Kostenoptimierung, Anpassung an neue Marktbedingungen und höhere Rentabilität sind die wichtigsten Vorteile dieses Modells. Der Markt verändert sich und nur wer bereit ist, sich anzupassen, wird auch in Zukunft überleben und erfolgreich sein.
